Die Eigenwerte einer quadratischen Matrix sind die Nullstellen des charakteristischen Polynoms.
Zu jedem Eigenwert \( \lambda_i \) gibt es Eigenvektoren \( x_i \), welche die folgende Gleichung erfüllen.
$$ (A − \lambda_i \cdot E) \cdot x_i = 0 $$Diese Eigenvektoren bild einen Vektorraum, den sogenannten Eigenraum.
Hier wird das erste Beispiel aus dem vorherigen Kapitel fortgesetzt.
$$ A = \begin{bmatrix} 2 & 0 \\ -2 & 1 \end{bmatrix} \qquad p_A(\lambda) = (\lambda - 2) (\lambda - 1) = \lambda^2 -3 \lambda + 2 $$Die Nullstellen des Polynoms und damit auch die Eigenwerte können in diesem Beispiel direkt abgelesen werden. Beide Eigenwerte besitzen die algebraische Vielfachheit \( 1 \), da sie einfache Nullstellen sind.
$$ \lambda_1 = 2 \qquad \lambda_2 = 1 $$Setzt man \( x_1 = 1 \), so erhält man \( x_2 = -2 \cdot 1 = -2 \) und damit hat man eine Basis des Eigenraumes gefunden. Alle Eigenvektoren sind Vielfache dieser Basis:
$$ \mathrm{Eig}(A, \lambda_1) = \mathrm{span}\left\{ \begin{pmatrix} 1 \\ -2 \end{pmatrix} \right\} $$Setzt man \( x_2 = 1 \), so erhält man eine Basis des Eigenraumes. Alle Eigenvektoren sind Vielfache dieser Basis:
$$ \mathrm{Eig}(A, \lambda_2) = \mathrm{span}\left\{ \begin{pmatrix} 0 \\ 1 \end{pmatrix} \right\} $$Die Nullstellen dieses Polynoms sind nicht offensichtlich. Man kann sie jedoch durch Raten und mit Hilfe des Horner Schemas nacheinander herausfinden. Alle drei Eigenwerte besitzen die algebraische Vielfachheit \( 1 \), da sie einfache Nullstellen des Polynoms sind.
$$ \lambda_1 = 4 \qquad \lambda_2 = 1 \qquad \lambda_3 = -1 $$ $$ [\dots] $$